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Chronik

Chronik des Schöneberger Behinderten-Sportvereins

In der „Du und Ich", der Zeitschrift des Behinderten-Sportverbandes Berlin e.V., von 1953 erschien ein Aufruf zur Gründung eines Versehrten -Sportvereins im Bezirk Schöneberg. Am 22. Januar 1954 fand schließlich eine Gründungsversammlung statt, bei der eine vorläufige Satzung beschlossen wurde, die das Fundament des zukünftigen Vereins sein sollte. Aber wie so oft, der Teufel steckt im Detail. Das Amtsgericht hatte noch Einwände und so musste am 1. April über die nun endgültige Fassung der Satzung zur Eintragung des Vereins in das Vereinsregister eine weitere Versammlung zur Beschlussfassung zusammentreten. Es war der erste Versehrten-Sportverein in Berlin entstanden!

In einem Artikel des Studienrats Heinz Peschke wird die Gründungsversammlung wiedergegeben. „Die Bedeutung, die diesem neuen Anfang allgemein beigemessen wurde, fand ihren Ausdruck in der Anwesenheit namhafter Vertreter des öffentlichen Lebens und ihren Rahmen in der würdigen Strenge des Kammersaals im Rathaus Schöneberg". Mit über hundert Sportkameraden, Interessenten und Ehrengästen war der Saal nahezu voll besetzt. Sieben Mitglieder haben die Satzung unterschrieben. Am 22. Januar wurde Kurt Fabianke 1. Vorsitzender und 2. Vorsitzender Günter Becker. Weiterer wichtiger Posten wie in jedem Verein ist der des Kassierers. Auch der ist bekannt, es war Gerd Wollmann. Weitere Unterzeichner der Satzung waren Richard Lüer als Beisitzer, der Fürsorger, heute Vereinsarzt genannt, Albin Steinbach, Melitta Krahn als Sportwartin und Rolf Langanki als Schriftführer. Gewählt wurden sie für ein Jahr. Der Verein trug laut Satzung den Namen Versehrtensportverein Schöneberg. „Es ist sein Ziel, durch planmäßige Ausführung von Leibesübungen und geeigneten Sportarten den Gesundheitszustand von Versehrten und Körperbehinderten zu fördern." (aus dem Satzungsentwurf).

4,00 DM Gerichtskosten und 1,35 DM Gebühren kostete der Eintrag in das Vereinsregister. Ein Gerichtskassenvollzieher hat im November 1954 die Gerichtskosten einziehen wollen, weil wohl in der Eile vergessen wurde, die Gerichtskosten zu erstatten. Die Zahlung erfolgte umgehend.

Die Mitteilung an den Gerichtskassenvollzieher zur Zahlung war unter dem Namen „Versehrten-Sportverein Schöneberg e. V." geschrieben worden, eine Abweichung von der Satzung? Jedenfalls wurde weiterhin der Name des Vereins so geschrieben.

1960 erfolgte eine Satzungsänderung ., die als wesentlichere Änderung die Wahlperiode der Vorstandsmitglieder und Revisoren etc. von einem auf zwei Jahre heraufsetzte, eine längst überfällige Änderung.

1974 zum 20 jährigen Jubiläum veranstaltete der VSV Schöneberg ein großes Jubiläumsturnier mit Mannschaften aus Berlin und den damaligen Bundesländern.

Am 30. März wurde der neue Vorstand mit Kurt Hinz an der Spitze gewählt. Der Chronist vermerkt einen neuen monatlichen Beitrag von einheitlich 3,00 DM. Kurt Hinz war der am längsten amtierende 1. Vorsitzende, von 1957 bis 1976. Als nächster mit nur wenigen Jahren weniger ist Helmut Petzolt zu nennen, der es ab 1985 auf immerhin noch 17 Jahre Amtszeit gebracht hat, das letzte Jahr davon kommissarisch, da sich kein Nachfolger gefunden hat, was schließlich zur Fusion mit den „Tempelhofern" geführt hat.
Eine weitere Satzungsänderung gab es mit einer Namensänderung 1991. Aus dem Versehrten-Sportverein Schöneberg e. V. wurde nun zeitgemäßer der Behinderten-Sportverein-Schöneberg e. V.

Zum Ende des Jahrhunderts wollte der Vorsitzende Helmut Petzolt von seinem Amt zurücktreten. Es fand sich jedoch kein Kandidat, der es übernehmen wollte. Zur einberufenen Hauptversammlung mit den anstehenden Neuwahlen musste den Mitgliedern die Tatsache mitgeteilt werden, dass entweder der Verein aufgelöst werden müsse, mit den Konsequenzen, keine Sportangebote mehr für die Mitglieder zu haben. Die zweite Lösung wäre eine Fusion mit einem anderen Verein. Die Fusion mit den „Tempelhofern", - etliche Schöneberger hatten in beiden Vereinen eine Mitgliedschaft - war schließlich die Lösung. So konnte das Angebot für die Gruppen nicht nur erhalten werden, es gibt nun ein umfangreicheres Angebot innerhalb des „neuen" Vereins.

Zu erwähnen sind noch die vielen Veranstaltungen, wie Sportfeste, gemeinsame Fahrten in Berlin, dem In- und Ausland, die Weihnachtsfeiern und sonstigen Vergnügungen in festlichem und weiniger festlichem Rahmen. Sie haben die Schöneberger zu einer Gemeinschaft zusammen geschweißt, was sich darin dokumentiert, dass zu den Veranstaltungen auch Vereinsmitglieder und auch ehemalige aus dem Bundesgebiet angereist kamen. Auf Berliner Ebene hat der BS Schöneberg mehrfach Schwimmmeisterschaften durchgeführt, sogar nach der Wende mit Beteiligungen aus dem Berliner Umland.

Schön ist es, dass bei der Fusion alle bei der Stange geblieben sind und ihren Sportgruppen treu bleiben. Dafür gebührt allen ein herzliches Dankeschön. Auch den Übungsleitern und Funktionären sei an dieser Stelle für ihre Arbeit gedankt. Nun stehen die nächsten 50 Jahre an, hoffentlich in eine gute Zukunft.

Mattias Steinmar

 

Chronik des Tempelhofer Behinderten-Sportvereines

Bald nach dem Zweiten Weltkrieg, noch Ende der 40er Jahre hatten als Kriegsteilnehmer verwundete Sportler den Amputierten-Sportverein Berlin ins Leben gerufen, der in Verbindung mit dem schon wesentlich länger bestehenden Berliner Blindensportverein von 1928, dem Taubstummen-Schwimmverein (von 1900) und dem Sportclub Comet (Gehörgeschädigte) zur Keimzelle des Sportes für Behinderte werden sollte. Als Dachorganisation wurde im Interesse besserer Wahrnehmung gemeinsamer Interessen zur Stärkung und Verbreitung des Sports für Behinderte im Jahre 1952 die Arbeitsgemeinschaft Berliner Versehrtensport e.V. gegründet. Ein wesentliches Ziel dieses Verbandes war die Förderung des Behindertensportes bis hin zur Schaffung von eingetragenen Vereinen in jedem der 12 (West-)Berliner Bezirke.

Erzählungen älterer Mitglieder ist zu entnehmen, dass ein gewisser Ernst Remer, selbst armamputiert, bereits seit Beginn der 50er Jahre in Tempelhof Amputierte und, für die damalige Zeit noch ungewöhnlich, auch Zivilbeschädigte um sich sammelte, um gemeinsam Sport mit Behinderten zu betreiben. Aus diesen Anfängen entwickelte sich eine aktive Gemeinschaft aus acht Personen, die ab 1955 an sportlichen Wettbewerben auf Berliner Ebene teilnahm, deren Geschicke aber von einer Einzelperson, nämlich Remer, gelenkt wurden. Dieses Jahr gilt deswegen als Gründungsjahr der Versehrten-Sport-Gruppe Tempelhof, weil einer Zettelnotiz zufolge am Sonntag, dem 13. November 1955, im Büro oder der Umkleidekabine des Friedrich-Ebert-Stadions eine Gründungsversammlung stattgefunden hat, an der die Herren Remer, Tunich, Köhler, Dudek, Rätzer und ein Vertreter des Versehrten-Sportverbandes Berlin teilgenommen haben.
Trotz aller Bemühungen schaffte es Remer aber nicht, seine Sportkameraden zur Gründung eines eingetragenen Vereins zu bewegen. Die Verweigerungsgründe waren edler Natur, denn nach dem Krieg hatten viele Menschen eine spürbare Abneigung gegen Vereinsgründungen entwickelt. Wiedererweckung der von den Nationalsozialisten verbotenen Organisationen und Vereine war dagegen eine ganz andere Sache. Sieben Personen waren notwendig, um mit ihren Unterschriften die Eintragung als Verein beantragen zu können. Da die informelle Sportgruppe nur wenig mehr Teilnehmer umfasste, war die notwendige Anzahl Bereitwilliger nicht so leicht zu finden. Mit jedem neuen Sportkameraden, der zu der Gruppe stieß, wuchs Remers Hoffnung, das auch vom Berliner Dachverband gewünschte Ziel zu erreichen. Hatte jemand an mehreren aufeinander folgenden Übungsveranstaltungen zuverlässig und mit Einsatzbereitschaft teilgenommen, wurde er von Remer unvermeidlich gefragt, ob er sich an der Gründung des eingetragenen Vereins beteiligen würde.

Am 18. September 1960, also erst fünf Jahre nach Begründung der informellen Sportgruppe, konnte der längst überfällige Schritt der Beantragung der Eintragung in das Vereinsregister endlich vollzogen werden. Klaus Bräsicke, Henry Reinsch, Horst Ritrich, Edgar John, Horst Wenzel, Klaus Rittstieg und Ernst Remer unterzeichneten die Gründungssatzung. Dieses Dokument befindet sich ebenso wie das Protokoll dieser Sitzung, bei der 14 Personen und ein Gast anwesend waren, bei den Vereinsunterlagen. Von den Anwesenden stimmten 13 bei einer Enthaltung für die Umwandlung in einen eingetragenen Verein. Ort der Handlung war eine Gaststätte an der Attilastraße Ecke Marienhöher Weg.

Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass Ernst Remer nun offiziell der 1. Vorsitzende des eingetragenen Vereins „Versehrten-Sport-Gemeinschaft Tempelhof e.V." wurde. Ihm stand jetzt allerdings der satzungsgemäß gewählte weitere Vorstand zur Bewältigung der vielen neuen Aufgaben zur Seite.

Wie wichtig die Verteilung der Aufgaben zur Führung des Vereins war, wurde besonders deutlich, als die Mitglieder die Nachricht vom tragischen Tod Ernst Remers am 4. September 1961 ereilte. Henry Reinsch übernahm die Führung unserer Gemeinschaft und wurde auf der nächsten, turnusgemäß damals jährlich stattfindenden Hauptversammlung als 1. Vorsitzender bestätigt.
Zum Andenken an den Vereinsgründer rief der Vorstand das Ernst-Remer-Gedenk-Bosselturnier ins Leben, das seine Bedeutung und seine Anziehungskraft bis in die heutige Zeit hat erhalten können.

Der damalige Schriftführer, Horst Wenzel, hatte eine Geburtstagsliste erstellt, aus der hervor geht, dass der Verein im Jahre 1962 bereits 28 aktive Herren und sechs weitere Mitglieder, meist Damen, zählte. Die Damen begannen sehr bald, ebenfalls an den sportlichen Übungen teilzunehmen.

Großen Zuwachs an neuen Mitgliedern brachte 1964 vor allem die Einrichtung von Übungsabenden in der gerade neu erbauten Schwimmhalle in der Götzstraße. Offenbar nahm im Laufe der Zeit der Schwimmbetrieb so stark zu, dass sich der Vorstand im Juni 1967 veranlasst sah, den Mitgliedern einige Verhaltensregeln beim Schwimmen und im Hallenbad schriftlich in Erinnerung zu rufen. Schwimmwart war ab Ende September 1964 übrigens Siegmar Kierschke, der damit gemäß der Satzung auch zum Vorstand gehörte.

Mitte der 60er Jahre gab es in diesem Gremium heftige Kontroversen über die künftige Ausrichtung des Vereins. Während vor der Einrichtung der Übungsabende in der Schwimmhalle noch jedes Mitglied im Verein alle anderen persönlich kannte, war die Personenzahl jetzt so angewachsen, dass fast eigenständige Gruppen ohne Begegnung miteinander und Verbindung untereinander entstanden waren. Die neuen Mitglieder brachten aber auch neue Ideen ein, die an den bisherigen Traditionen rüttelten und eine programmatische Veränderung in der Zielsetzung nach sich zog. Da sich der seit Gründung des Vereins betriebene Prellballsport ab 1964 leistungsmäßig auf ein sehr hohes Niveau entwickelt hatte, war die Teilnahme Tempelhofer Mannschaften an Turnieren im Bundesgebiet als Leistungsvergleichsmesser erforderlich. Wegen der Insellage Berlins war das eine recht kostspielige Angelegenheit. Es gab nicht wenige im Vorstand, die die finanzielle Unterstützung von etwa 12 Prellballspielern im Vergleich zu der großen Mehrheit der Rehabilitationssportler zurück fahren wollten. Zum Glück setzte sich in Tempelhof die Einsicht durch, dass Behindertensport zwar kein Leistungssport ist, aber Behinderte auch Leistungen beim sportlichen Wettkampf nachweisen können dürfen, wann immer sie es wollen.
Es wurde aber auch erkannt, dass die neue Situation im Verein, bedingt durch die Ausweitung der Übungsveranstaltungen und deren Durchführung an unterschiedlichen Tagen und in örtlich getrennten Hallen, deutlich mehr soziale Integration durch dafür geeignete gesellschaftliche Veranstaltungen erforderte. Hieraus hat sich die Tradition der Weihnachtsfeiern und später die der gemeinsamen Ausflugsfahrten zu besuchenswerten Stätten in Westdeutschland, wie man damals als Berliner sagte, oder sportlich verbundenen Vereinen sowie anderer Veranstaltungen entwickelt.

Die Prellballspieler haben dem Verein die nicht nur vom Vorstand weiterhin getragene Unterstützung auf sportliche Weise gedankt. Karl-Heinz Lehmann und Gerhard Wolfram haben mit viel persönlichem Einsatz, wie er wohl nur zu den Aufbruchzeiten der Bundesrepublik Deutschland möglich war, die Prellballspieler begleitet, chauffiert und betreut. Neben vielen guten Platzierungen bei Vereinsturnieren und Meisterschaften und den beiden Vize-Meisterschaften 1967 in Stade und 1970 in Dortmund, konnten diese so dreimal, nämlich 1971 in Siegen, 1972 in Fulda und 1976 in Bad Homburg als Spielgemeinschaft mit dem VSV Charlottenburg, die Deutsche Meisterschaft im Prellball für die VSG Tempelhof erringen. Diese Erfolge werden noch heute in den ewigen Bestenlisten des Deutschen Behinderten-Sportverbandes geführt.

1969 entstand die nahezu selbständige Gruppe der Kegler. Auch sie hatten, bedingt durch die Notwendigkeit, Bahnen in Kegelanlagen für die Ausübung ihres Sportes mieten zu müssen, hin und wieder Probleme mit dem nötigen finanziellen Aufwand, den sie aber durch zusätzliche eigene Leistungen bewältigen konnten.

Dennoch gab es immer wieder Perioden, in denen auf Vorstandsebene heftig über die Frage der gleichmäßigen Verwendung der Mitgliedsbeiträge und anderer Einnahmen für alle Sportler der Gemeinschaft diskutiert wurde. Übersehen wurde dabei, dass der Senat zu Mauerzeiten die Teilnahme der Berliner Meister an Deutschen Meisterschaften zusätzlich und nicht unerheblich förderte. So kam es letztlich zu der bedauerlichen Entwicklung, dass der Prellballgruppe, vordergründig wegen der Meinungsverschiedenheiten über die Fortführung der erfolgreichen Spielgemeinschaft mit dem VSV Charlottenburg, der Übungsabend Ende 1976 entzogen wurde und die Spieler für andere Vereine antraten.

Sportlich konnte die zweifellos entstandene Lücke durch die Erfolge in anderen Spiel- und Sportarten schnell geschlossen werden. Kegeln, Bosseln und besonders Faustball wurden ab Ende der 70er Jahre sehr intensiv und auch erfolgreich betrieben. Die Faustballer nahmen ab 1980 mehrfach als Berliner Meister an den Deutschen Meisterschaften, erst auf dem Feld, später dann in der Halle mit unterschiedlichen Platzierungen teil. Als Kuriosum ist anzumerken, dass der Sportkamerad Wolf 1980 als Berliner Meister im Skibob vom Bezirksamt Tempelhof geehrt worden ist. Unser Kamerad Paul Bräuer war in jenen Zeiten als Übungsleiter für Skibob mit Trainingsbetrieb in der Oberpfalz erfolgreich für den Landesverband Berlin tätig. Grundsätzlich muss festgestellt werden, dass die BSG Tempelhof es trotz ihres selbst gewählten Schwerpunktes im Rehabilitationssport immer wieder verstanden hat, einzelne Sportler und auch Mannschaften so zu fördern, dass neben vielen Berliner Meisterschaften auch große Erfolge bei den Deutschen Meisterschaften im Kegeln, beim Schwimmen und auch im Bosseln errungen werden konnten.

Wesentlichen Anteil sowohl in der Breitenarbeit als auch bei der Förderung der an Leistungen interessierten Sportler hatten die engagierten Übungsleiter des Vereins. Ohne sie und ihre Bereitschaft, sich ständig weiter zu bilden und die Übungsveranstaltungen abwechslungsreich zu gestalten, hätte die Teilnahme am allgemeinen Sportbetrieb nicht in einem solchen Maße zugenommen, wie es in den letzten zwanzig Jahren geschehen ist.

Großen Anteil an der Gründung einer Übungsgruppe für geistig behinderte Jugendliche im März 1987 hatte Monika Zabel, die mit ihren Helferinnen eine für den Verein völlig neue Art von Behindertensport erfolgreich erprobte.

Selbstverständlich dürfen in einer Rückschau nicht die Verdienste der jeweiligen Vorsitzenden vergessen werden. Von Ernst Remer bis Gerhard Rößger haben immer Persönlichkeiten unseren Vorständen vorgesessen, die die Förderung behinderter Menschen durch Sport zu ihrer ureignen Sache gemacht und mit durchaus wechselndem Erfolg die Geschicke des Vereins gelenkt haben. Dafür sind wir allen Vorständen Dank und Anerkennung schuldig. Auch die den Sportbetrieb begleitenden Ärzte hatten und haben großen Anteil am Gedeihen unserer Gemeinschaft.
In nicht unerheblicher Weise haben Mitglieder unseres Vereins zu unterschiedlichen Zeiten, aber immer einmal wieder, auch die Arbeit des Berliner Landesverbandes unterstützt und beeinflusst. Erinnert sei nur daran, dass Wolfgang Thorbeck mehrere Jahre Vorsitzender des Behinderten-Sportverbandes Berlin gewesen ist. Andere Kameraden waren sogar auf Bundesebene tätig. Aus allem wird deutlich, das die Mitglieder unseres Vereins die eigentlichen Träger des Gemeinschaftsgedankens sind. Ohne sie und ihre Bereitschaft zur regelmäßigen sportlichen Betätigung und dem sozialen Miteinander auch außerhalb der Sporthallen wäre unser Verein eine leere Hülle, ein Muster ohne Wert. Deshalb sei an dieser Stelle allen Mitgliedern gedankt für ihre Treue zum und ihren Einsatz im und für den Verein. Es zeichnet sich bereits heute ab, dass auch der neue Großverein nach der erfolgreichen Fusion zum Jahreswechsel 2001/2002 zumindest für die nähere Zukunft eine Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderungen beim Sport und bei den geselligen Veranstaltungen sein und bleiben wird.

Edgar John

 

Die Verschmelzung des BS Schöneberg mit der BS Tempelhof

Mit dem Schreiben vom 06. Januar 2001 trat der Behinderten-Sportverein Schöneberg e.V. an die Behinderten-Sportgemeinschaft Tempelhof e.V. mit der Frage heran, ob sie bereit wäre, den BS Schöneberg durch Beitritt bei sich aufzunehmen. Es konnte beim BS Schöneberg nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Helmut Petzolt (Altersgründe) kein neuer Vorsitzender gefunden werden.

Die Ermächtigung, die Verhandlungen aufzunehmen, erteilten die Mitgliederversammlungen den Vorständen der BS Tempelhof am 10.Februar 2001 und des BS Schöneberg am 10.März 2001.

Daraufhin wurde in mehreren Sitzungen der Verschmelzungsvertrag und eine neue Satzung ausgehandelt. Die Verhandlungen waren konstruktiv, fruchtbar und von dem gemeinsamen Willen geprägt, zu einem guten Ergebnis zu kommen. Es saßen sich für den BS Schöneberg Helmut Petzolt, Elisabeth Petzolt sowie Mattias Steinmar, und für die BS Tempelhof Edgar John, Angelika Lange und Gerhard Rößger gegenüber. Zu bestimmten Themen wurde auch Jürgen Gent, der Kassenwart der BS Tempelhof, hinzugezogen.

Am 17.November 2001 ab 15.00 Uhr traten die Mitgliederversammlungen der beiden Vereine parallel in verschiedenen Räumen des Rathauses Schöneberg zusammen, um über die Fusion abzustimmen.
Beide Versammlungen stimmten für die Verschmelzung des BS Schöneberg mit der BS Tempelhof.

Mit der anschließenden Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages durch die Vorstände der beiden Vereine wurde die Vereinigung zum 01.Januar 2002 rechtskräftig.

Am gleichen Tag um 17.00 Uhr fand im BVV-Saal des Rathauses Schöneberg die erste Mitgliederversammlung des fusionierten Vereins statt.
Einstimmig einigte sich die Versammlung darauf, dem neu entstandenen Verein den Namen

Behindertensport-Verein Tempelhof-Schöneberg e.V.

zu geben.

Auch die ausgehandelte Satzung fand die Zustimmung der Versammlung. Diese machte eine Erweiterung des Vorstandes um einen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden, eine Frauenwartin und einen Jugendwart erforderlich.

Damit setzt sich der vollständige Vorstand zusammen wie folgt: Vorsitzender = Gerhard Rößger, stellvertretende Vorsitzende = Angelika Lange, stellvertretender Vorsitzender = Mattias Steinmar, Kassenwart = Jürgen Gent, Sportwartin = Annelie Frye, Frauenwartin = Anneliese Schiebert, Jugendwart = Markus Brumme, Schriftführerin = Karin Rößger.

Der Beschluss zur Fusion in beiden Vereinen, die Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages, die Namensänderung und den Beschluss der neuen Satzung protokollierte und meldete im Vereinsregister an Rechtsanwalt und Notar Dr. Thomas Freytag.

Wie im Verschmelzungsvertrag festgelegt, wurde das Schöneberger Sportprogramm unverändert fortgeführt und sämtliche Übungsleiter übernommen. Allerdings wurde es erforderlich, die Aufwandsentschädigungen der ehemals Schöneberger Übungsleiter ab 01.Juli 2002 auf das Tempelhofer Niveau zurückzuführen, so dass nun sämtliche Übungsleiter die gleichen Aufwandsentschädigungen erhalten.

Seit der Fusion konnten wir unser Sportangebot allen Widrigkeiten zum Trotz erweitern. So ist es uns gelungen, die Hallen in der Luise-Henriette-OS montags bereits ab 17.00 Uhr zu bekommen. Dadurch wurde es möglich, eine Reha-Gymnastik-Gruppe und eine Ballspielgruppe zusätzlich unterzubringen. Eine Warmwassergymnastik-Gruppe für Frauen in der Krebsnachsorge kam hinzu, und eine allgemeine Reha-Warmwassergymnastik-Frauengruppe wurde neu gegründet.

Der Behindertensport-Verein Tempelhof-Schöneberg e.V. hatte am 01.März 2004 vierhundertundachtzig Mitglieder, die sich unter der Leitung von 20 Übungsleitern in 23 Übungsgruppen wöchentlich betätigen.

Gerhard Rößger

 

Seit dem Jahr 2015 heißt der Verein nun

Behinderten-Sportverein Tempelhof-Schöneberg e.V.